16.11.2023

Straubenhardt gewinnt beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“

Preisverleihung in Berlin: Das Straubenhardter Feuerwehrhaus setzt sich in der Kategorie "Ressourcen- und Energieeffizienz" gegen 18 weitere Bewerber durch.
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Preisverleihung in Berlin: Das Straubenhardter Feuerwehrhaus setzt sich in der Kategorie "Ressourcen- und Energieeffizienz" gegen 18 weitere Bewerber durch.

25.000 Euro Preisgeld für Energie- und ressourceneffizientes Feuerwehrhaus

Straubenhardt gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“. Die Auszeichnung wurde für das neue, zentrale Feuerwehrgebäude der Gemeinde vergeben, das konsequent nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip geplant und umgesetzt wurde. Dabei legten die Verantwortlichen vor Ort viel Wert auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und somit auf den Klimaschutz. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 2023 in Berlin statt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist. Bürgermeister Helge Viehweg freute sich sehr über die Auszeichnung und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Wir sind gerade dabei unsere E-Mobilität sowie Carsharing auszbauen, dafür ist das eine tolle Anschubfinanzierung."

 

Aus sechs mach eins

Mit dem neuen, zentral gelegenen Feuerwehrhaus ersetzt die Gemeinde Straubenhardt sechs bis dahin eigenständige Feuerwehrabteilungen an unterschiedlichen Standorten in sanierungsbedürftigen Gebäuden. Bei der Planung und Umsetzung des Neubaus legte sie viel Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz: So wurde das Gebäude nach dem Prinzip des kreislauffähigen Bauens – „Cradle-to-cradle“ –  realisiert. Konventionelles Bauen verursacht einen hohen Ressourcenverbrauch. Durch den Einsatz recycelbarer und schadstoffarmer Materialien, die sich im Falle eines Rückbaus einfach trennen und wiederverwerten lassen, ist das neue Feuerwehrgebäude, das im Mai 2022 in Betrieb genommen wurde, ein Rohstofflieferant für die Zukunft.

Schon im ersten Jahr wurden knapp 30 Prozent Energie im Vergleich zu den alten Gebäuden eingespart und das obwohl die Fläche des neuen Gebäudes mehr als doppelt so groß ist wie die addierten Flächen der sechs alten Gebäude. Neben dem geringen Energieverbrauch des Gebäudes wurde bereits beim Bau graue Energie eingespart, da anstelle von mehreren Sanierungen oder Neubauten ein zentrales Objekt geschaffen wurde. Während die alten Gebäude mit fossilen Energieträgern beheizt wurden, ist das neue Feuerwehrhaus an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die Wärmegewinnung erfolgt aus erneuerbaren Energien. Auch ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser wurde von Beginn an mitgedacht und Maßnahmen zur Einsparung von Trinkwasser, zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung und eine Dachbegrünung umgesetzt. So wird Regenwasser, das auf dem Grundstück versickert, aufgefangen und für Feuerwehrübungen gespeichert. Das Gebäude ist zudem auf Mehrfachnutzung ausgelegt:  so finden hier neben der Ausbildung der Jugendfeuerwehr auch Gemeinderatssitzungen und Schulungen statt.

 

Nachhaltige Baustoffe mit Recycling-Potenzial

Seit 2019 ist die Gemeinde die erste „Cradle-to-Cradle-Modellgemeinde“ Baden-Württembergs. Daher sollte das neue Feuerwehrgebäude nach diesem Prinzip errichtet werden. Danach müssen die verwendeten Materialien besondere Eigenschaften aufweisen. Sie dürfen keine Schadstoffe enthalten, Farben dürfen nicht ausdünsten und es dürfen keine Verbundwerkstoffe verbaut werden. Im neuen Feuerwehrhaus in Straubenhardt wurde unbehandeltes Nadelholz aus regionalem Anbau für Böden und Wände verwendet. Auch das gesamte Tragwerk besteht aus Holz. Darüber hinaus wurde Metall verbaut, das zu 100 Prozent recycelbar ist. Die Betonelemente und die Dämmung sind verschraubt und können so später sortenrein getrennt werden. Damit die Materialien zukünftig wiederverwertbar sind, ist eine detaillierte Dokumentation, ein so genannter Materialpass, notwendig. Mit ihm lässt sich später nachvollziehen, welche Materialien wo verbaut wurden. Neben dem Klima profitieren nicht zuletzt auch die Mitglieder der Feuerwehr von dem zentralen Neubau. Das moderne Design und die belastbare Konstruktion sorgen für eine hohe Akzeptanz und lange Nutzungsdauer.

Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 79 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Gemeinde Straubenhardt hat sich mit dem Projekt „Energie- und ressourceneffizientes Feuerwehrhaus“ in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ beworben. In dieser Kategorie gab es 19 Bewerbungen, aus denen drei Gewinnerprojekte ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Preisverleihung auf der Kommunalen Klimakonferenz finden Sie hier.