09.05.2023

„Wir müssen reden“ – bei einem Ortsspaziergang

Bürgermeister Viehweg bergüßt Bürger*innen
Bild vergrößern
Bürgermeister Viehweg bergüßt Bürger*innen

Bürgermeister Helge Viehweg führt durch Conweiler

Zum vierten Mal begrüßte Bürgermeister Viehweg Interessierte zum Ortsspaziergang, dieses Mal in Conweiler. Am 2. Mai fanden sich ca. 30 Bürger*innen am Parkplatz vor dem Bürgertreff ein. Getreu dem Motto „Wir müssen reden“ fanden bereits vor der offiziellen Begrüßung durch Herrn Viehweg viele Gespräche statt.

Beim ersten Stopp im Bürgertreff wurden alle von Anja Bachmann (Leitung) mit einem Glas Sekt empfangen und sie berichtete über ihre vielfältige Arbeit. Sie schilderte den Bürgertreff Conweiler als einen lebendigen Ort, der 2008 mit anfangs zwei bis drei Gruppen gestartet ist. Mit seinen hellen, freundlichen Räumen ist er barrierefrei für alle erreichbar. Inzwischen hat er sich bei den Bürger*innen etabliert und die Gruppen konnten stetig erweitert werden. Frau Bachmann hatte mit viel Mühe eine Fotowand und eine Flipchart vorbereitet, welche die Vielfalt der angebotenen Aktionen und Kurse aufzeigten. Neben Gymnastik und Englisch können hier auch Tanz-, Mal-, IT- und Spielkurse belegt werden. Für das Montagscafé wird für alle älteren Bürger*innen ein Bring- und Abholservice organisiert. Aktuell leben in den 24 Wohnungen 30 Bewohner*innen. Da der Trend weiterhin zum Betreuten Wohnen steigt und die Warteliste wächst, ist die Gemeine Straubenhardt bemüht weiteren Wohnraum schaffen zu können.

Frau Bachmann erklärt die Vielfalt des Bürgertreffs

Frau Bachmann erklärt die Vielfalt des Bürgertreffs

Hausmeister Heiko Sauer erwartete die Spaziergänger*innen an der Wilhelm-Ganzhorn-Schule (WGS). Im gesamten Gebäude wurden Tafeln durch 47 Active-Boards (digitale Tafeln) ersetzt. Er erklärte allen Interessierten, wie sie verwendet werden können. So können diese ganz einfach über eine Touchscreen-Oberfläche bedient werden und oder für einen Tafelaufschrieb benutzt werden. 80 Prozent der Gesamtkosten wurden über den Digitalpakt des Landes Baden-Württemberg gefördert. Ebenfalls erhielten alle Lehrer*innen Leih-Tablets, mit denen sie die Active-Boards bedienen können. Da die Gemeinde Straubenhardt der Vorreiter im Enzkreis für eine solch digitale Ausstattung ist, hat dieses Projekt einen Pilot-Charakter. Aktuell ist zwar das Wlan-Netzwerk noch zu schwach, weshalb es ab und an zu Schwierigkeiten kommen kann. Doch auch hier ist man bemüht, dieses Problem zu beheben.

 

Die Active-Boards werden von Herrn Sauer gezeigt

Die Active-Boards werden von Herrn Sauer gezeigt

Mit Blick auf den Verkehrsübungsplatz berichtete Bürgermeister Viehweg über dessen Erneuerung und die damit verbundenen Kosten von 80.000 Euro, wobei 20.000 Euro davon durch Spenden finanziert wurden. Nun kann der Platz von allen Grundschulen in Straubenhardt verwendet werden. Ebenso erwähnte Herr Viehweg die Idee eines Pumptracks, welche im Zuge des Projekts „Trailpark“ an der Schwanner Warte entstanden ist. Hinter der Wilhelm-Ganzhorn-Schule soll eine Sportanlage außerhalb des Waldes, nicht nur für Mountainbikes, sondern auch für BMX, Inliner, Skateboard, Stunt-Scooter und sogar Rollstühle entstehen. Der Pumptrack soll aus einem Rundkurs bestehen, in dem man durch den eigenen Schwung immer wieder beschleunigt. Da die aktuellen Angebote sich auf Kosten von mindestes 100.000 Euro belaufen, ist dies nicht zeitnah realisierbar. Daher möchte der Jugendgemeinderat den Bedarf unter den Jugendlichen abfragen. Der Bürgermeister betonte, dass es der Gemeinde wichtig sei, für die Jugendlichen ein attraktives Areal zu gestalten, mit dem sie verantwortungsvoll umgehen: „Die Gemeinde kann sich glücklich schätzen, einen so offenen Gemeinderat zu haben, der die Jugendlichen und den Jugendgemeinderat hier unterstützt.“

Weiter ging es zu einer kurzen Stippvisite auf den Parkplatz vor der Straubenhardthalle. Johannes Kohle, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen, informierte hier die Bürger*innen über die laufende Planung zu einem Charger Cube. Dieser soll Stellplätze für acht E-Bikes und Pedelecs beinhalten. Ebenfalls ist geplant den Cube mit Schließfächern auszustatten. Der Eigenanteil für eine Anlage liegt bei ca. 19.500 Euro. Die Anlage wird durch die nationale Klimaschutzinitiative und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Förderquote liegt bei 65 Prozent. Die Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2023 geplant. Die Frage, weshalb dieser Standort gewählt wurde, beantwortete Herr Kohle damit, dass an der WGS die meisten Nahverkehrsverbindungen vorhanden sind.

Herr Kohle erläutert den zukünftigen Standort des Charger Cubes

Herr Kohle erläutert den zukünftigen Standort des Charger Cubes

Die vorletzte Station führte uns zu den Hoffnungshäusern. Hier wurden wir bereits von Miriam Dehner, der vorübergehenden Standortleiterin, erwartet. Im Herbst 2019 entstanden zwei Hoffnungshäuser, welche am 3. Oktober 2022 eröffnet wurden. In den Hoffnungshäusern wird integratives Wohnen unter dem Motto „Fremde zu Freunden machen“ angeboten. Durch den Bau der Hoffnungshäuser schaffte man es, die Unterbringung im Holzbachtal aufzulösen und die Menschen attraktiv und modern unterzubringen. Hier sollen geflüchtete und sozial benachteiligte Menschen nicht am Rande unserer Gesellschaft leben, sondern Teil unserer Gesellschaft werden. Unter einem Dach leben hier eine aktive Hausgemeinschaft bestehend aus Familien, Paaren, Alleinstehenden, Studierenden und Auszubildenden. Aktuell leben in 13 Wohnungen, 42 Bewohner*innen aus 7 Nationen. Angestrebt ist ein Verhältnis 50 : 50 aus Einheimischen und Flüchtlingen. Träger ist die Hoffnungsträger Stiftung mit Sitz in Leonberg, die in den letzten sieben Jahren 27 Häuser in ganz Baden-Württemberg erbaut hat. Um die Gemeinschaft zu stärken werden gemeinsame Essen, Gartenarbeiten und weitere Aktivitäten organisiert. Seit ca. zwei Jahren werden zusätzliche Deutschkurse über die Stiftung organisiert. Ebenso möchten viele der Asylbeantragenden gerne arbeiten gehen, können dies aus verschiedenen Gründen nicht, wodurch viel Unmut entsteht. Für die Zukunft wünscht sich Miriam Dehner, dass man die Bewohner*innen der Hoffnungshäuser mehr in den Ort integriert, um ihnen das Einleben einfacher zu gestalten. Eine Bürgerin hatte die Idee zu einem Repair-Café, welche Frau Dehner positiv entgegennahm.

Zum Abschluss ging es auf den Windhof, wo Gudrun Dill bereits mit warmen Schneckennudeln und Kaffee auf die Gruppe wartete. Bereits seit 38 Jahren backt sie Schneckennudeln und andere Köstlichkeiten - ein toller und leckerer Abschluss des kurzweiligen Spaziergangs.

 

Alle freuten sich über die leckeren Schneckennudeln

Alle freuten sich über die leckeren Schneckennudeln

Wir bedanken uns herzlich bei Anja Bachmann vom Bürgertreff, Miriam Dehner von den Hoffnungshäusern und Heiko Sauer für die Zeit und Erzähl-Bereitschaft. Ebenfalls ein großer Dank an Gudrun Dill für die Köstlichkeiten und an alle Bürger*innen für das große Interesse und den regen Austausch.

Der nächste Ortsspaziergang findet am 11. Juli in Pfinzweiler statt. Notieren Sie sich den Termin und kommen Sie einfach mit. Wir freuen uns.