Straubenhardt ist Fairtrade-Gemeinde

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Kommune mit begehrtem Titel nach Erfüllung der Kriterien ausgezeichnet - "Nachhaltiger Weg" wurde eingeschlagen

2016 durch Initiatorin und Gemeinderätin Angela Gewiese vorgestellt, 2017 im Gemeinderat beschlossen und im Mai 2019 erreicht – es waren einige Schritte, um Fairtrade-Gemeinde zu werden. Kürzlich wurde die Urkunde zur Zertifizierung von Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Bürgertreff an Bürgermeister Helge Viehweg überreicht. „Ihre Gemeinde hat die Kriterien mit Bravour geschafft“, sagte Holz bei seiner Laudatio, die er schmissig mit den Worten „My Fair Ladies and Gentlemen“ einleitete.

ÜbergabeFairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz (rechts) überreichte die Urkunde an Bürgermeister Helge Viehweg.

Hohe Anforderungen mussten erfüllt werden. So ein Titel werde wahrlich nicht hinterhergeschmissen. Fairer Handel, diese Idee habe in Straubenhardt schon seit Jahren enorme Kräfte freigesetzt. Ein geballtes Engagement sei hier vorzufinden, ob im Rathaus, in Vereinen oder Geschäften. „Ich bin beeindruckt“, so der Fairtrade-Botschafter aus Neuss. Straubenhardt spiele nun in der Champions League zusammen mit Amsterdam, London oder Paris – diese Metropolen hätten bereits die begehrte Urkunde. Straubenhardt sei die Nummer 616 in Deutschland und Nummer 116 in Baden Württemberg. Holz ging in seiner Rede auch darauf ein, was das Gütesiegel bedeutet und wie sich die Fairtrade-Bewegung in Deutschland und weltweit entwickelt. „Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen“, betonte er.

Bürgermeister Viehweg freute sich über die Auszeichnung: „Das kann nur ein Anfang sein“, sagte er dankend und mit Blick nach vorn. Die Gemeinde versuche, den nachhaltigen Weg einzuschlagen, sei bereits C2C-Modellgemeinde. „Im Rathaus haben wir für Besprechungen einige Produkte auf Fairtrade umgestellt, etwa fair gehandelter Kaffee“, erzählte er. Auch Gewiese machte bei ihrem Rückblick deutlich, dass die erste Hürde genommen wurde. „Nun geht es weiter“, so das Mitglied der Steuerungsgruppe, die seit 2018 aktiv ist. So wurden faire Produkte beispielsweise beim Jahresauftakt präsentiert, an Infoständen beim Frühlingsfest oder bei der „Flower Power“-Aktion zum Weltfrauentag, bei der faire Rosen in den Rathäusern verteilt wurden.

Übergabe FairtradeSchüler der Grundschule Langenalb nahmen mit Klassenlehrerin Janine Greif (links) an der Feier teil. Im Bild von links: Bürgermeister Helge Viehweg, Initiatorin Angela Gewiese, Ehrenbotschafter Manfred Holz, Nachhaltigkeitsmanager Jannis Hoek vom Landratsamt, Susanne Hopfinger von der Gemeinde, Gustav Bott vom Kirchenrat Ottenhausen und neuer Gemeinderat sowie Tina Waltenberger von der Fairtrade-Steuerungsgruppe.

„Wir brauchten zum Beispiel vier Einzelhandelsunternehmen“, zeichnete Gewiese den Weg zur Zertifizierung nach. Mit im Boot seien das Pflanzenparadies Voigt, Edeka Getsch, Aldi Süd und Treff 3000. Zu den aktiven Partnern im Gastronomiebereich gehören das Bistro Paletti beim Biobauern und die Bäckerei Katz mit Café. „Toll waren auch die ersten Gespräche mit der Grundschule Langenalb“, so Gewiese. Dort werde das Thema gelebt. Einige Schüler nahmen mit Klassenlehrerin Janine Greif und Rektorin Evi Böhmer an der Feier teil, sangen „99 Luftballons“ und wurden von Bürgermeister Viehweg mit einem Fairtrade-Ball beschenkt. Auch die Kirchengemeinde Ottenhausen sei von Anfang an dabei, von Vereinsseite zudem die damalige Elterninitiative Conweiler, Kultur & Kleinkunst sowie der Tennisclub Ottenhausen, der bei allen Spielen und Sitzungen für Fairtrade-Produkte werbe. Nach den Wortbeiträgen verlieh Jannis Hoek, Manager für nachhaltige Entwicklung des Landratsamts Enzkreis, noch die Preise zum Gewinnspiel vom Frühlingsfest „Was steckt dahinter?“, bevor die Feier mit Linsenaufstrich, Limonade und anderen biofairen Snacks zu Ende ging.

EssenAnja Bachmann (links) und Tina Waltenberger boten leckere, biofaire Snacks für die Gäste.